RRREVIEW: The Clowns Project – EP: „GILF“
Überraschend anders…
Anfang dieses Jahres kündigten The Clowns Project den Nachfolger für „Clownsgesülze“
aus dem Vorjahr an. „GILF“ heißt das gute Stück (wer die Bedeutung nicht kennt: Google ist euer Freund!) und klingt anders als der Vorgänger.
War auf „Clownsgesülze“ durchgehend Akkustik-Rock mit vielen poppigen Elementen zu hören, ist „GILF“ deutlich härter und imBereich Alternative/Heavy Metal einzuordnen.
The Clowns Project präsentieren sich also runderneuert (auch in Sachen Besetzung) unddiesmal mit Verzerrung. Im Sinne des metallastigen Sounds hat man auch die sinnvolleEntscheidung getroffen, für die Scheibe mit Matthias Kupka von Maxiworxx Studios zusammenzuarbeiten, dessenEinfluss auf „GILF“ deutlich zu hören ist. Schlecht tut das der Band nicht, im Gegenteil.
Und das obwohl der Stil eher dagegen sprechen müsste, denn Akkustik-Rock ist für viele Hörer nun doch leichter zu verdauen als der mit härtere, manchmal auch dreckige Sound, der auf „GILF“ zu hören ist.
Um den „Altfans“ den Einstieg zu erleichtern, hat die Band den Song „Monoton“, der bereits auf „Clownsgesülze“ zu hören war, im Alternative-Stil neu aufgenommen. Danach wird die EP in den nächsten beiden Songs noch eine Ecke härter, um aber mit dem vierten Song rechtzeitig in eine radiotaugliche, seichte, mit Samples angereicherte Rockballade umzuschwenken, sodass die Platte auch für die der härteren Musik abgeneigten Person nicht zu hart wird.
Mit dem Alternative-Song „Forgive Us“ zum Abschluss wird die EP zu einem runden Ende geführt. Das ist auch den beiden Gaststimmen zu verdanken, die „GILF“ein musikalisch breites Ende verpassen.
Die Texte sind, für bei The Clowns Project üblich, größtenteils zwischen Klamauk und Beziehungsthematik angesiedelt. Der schon erwähnte vierte Song „Zeit“ (übrigens neben „Monoton“ der zweite deutschsprachige Song, die anderen drei Songs sind in englischer Sprache verfasst), fällt nicht nur musikalisch, sondern auch textlich aus der Platte heraus und offenbart eine (für The Clowns Project) fast überraschend reife Ader.
Fazit: von ein paar kleineren textlichen Unzulänglichkeiten abgesehen ist „GILF“ eine sehr gute zweite EP, auch wenn der „Stilbruch“ zu „Clownsgesülze“ dem einen oder anderen Hörer zu krass sein mag.Wer die Band aber kennt, der weiß, dass sich The Clowns Project nie auf einen Sound festlegen wollten und demnach der Schritt in die härtere Richtung nachvollziehbar ist.
Der Sound auf „GILF“ ist durchweg gut und die Band zeigt trotz Umbesetzungen eine gute musikalische Bandbreite, ohne ganz ihren manchma letwas kindischen Charme aufzugeben. „GILF“ wird beim Hören niemandem wehtun, kannaber für die Band ein weiterer (positiver) Meilenstein auf ihrem Weg sein.
Nun wird es drauf ankommen, den neuen Sound auch live gut zu präsentieren und sinnvoll mit dem Stil von „Clownsgesülze“ zu kombinieren. Alles Gute!